Analabszess
Bei einem Abszess handelt es sich um eine abgekapselte eitrige Entzündung. Ausgang hat dies in den Ausführungsgängen der Afterdrüsen (Schleimdrüsen) auf Höhe der sog. Zahnlinie (Linea dentata). Diese Drüsen liegen zwischen den inneren und äußeren Schließmuskeln. Wenn die Gänge verstopfen, kann es zu einer Infektion in Form von Abszessen kommen. Der Abszess stellt die akute Form des Infektes dar, die Analfistel die chronische Form der Entzündung.
Es werden insgesamt vier Typen von Analabszessen nach ihrer Lage in Bezug auf die Schließmuskel unterschieden.
Der Abszess macht durch Druckschmerz mit Schwellung am Afterrand auf sich aufmerksam. Fieber kann hinzukommen, wenn es zu einer Spontaneröffnung kommt auch zu einer Sekretion, wobei dann der Schmerz nachlässt.
Ein Abszess ist baldmöglichst zu eröffnen, damit der Eiter abfließen kann. Dies kann in örtlicher Betäubung oder in Narkose erfolgen. Nach Eröffnung lässt auch der Schmerz nach. Die Gabe von abschwellenden Medikamenten und Antibiotika verschleppen den Heilverlauf und können zu ernsthaften Komplikationen führen.
Bei Eingriffen in Narkose wird auch nach einer Verbindung vom Abszess zum After gesucht. Wenn sich eine Fistel nachweisen lässt, können die oberflächlich verlaufenden im gleichen Eingriff saniert werden. Bei Fisteln, die durch Schließmuskeln laufen, wird ein Faden bzw. ein sog. Loop (Gummizügel) durch diesen gelegt, damit die Fistel markiert und drainiert wird. Dieser Faden stört in der Regel nicht. Nachdem die akute Entzündung abgeklungen ist, kann die Fistel nach ca. 6-10 Wochen operativ behandelt werden.